Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Kirchenjahr - Liturgische Farben

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Die symbolischen Bedeutungen der Farben sind mehrdeutig. Abgesehen von den u. g. Erklärungen gibt es weitere Erläuterungsmöglichkeiten, die hier nicht alle aufgeführt werden können.

Violett:

Kombination von rot (=Gottesfarbe) und blau (=Christusfarbe): symbolisiert innige Verbundenheit zwischen Gott Vater und Gott Sohn in der Inkarnation (Einfleischung / Menschwerdung Gottes), die vollendet wurde, als Jesus litt und starb; deshalb

  • Farbe der Adventszeit (die zu dem Christfest hinführt, an dem die Inkarnation gefeiert wird)
  • Farbe der Passionszeit (die zu Karfreitag hinführt, an dem die Inkarnation vollendet wurde)
  • Farbe der Umkehr: das Thema der Fastenzeiten vor dem Christfest und dem Osterfest und des Buß- und Bettags

Weiß:

Farbe der ewigen Herrlichkeit, die Jesus bei seiner Verklärung annahm: „Seine Kleider wurden weiß wie das Licht“; deshalb Farbe der hohen Christusfeste:

  • Christfest und Weihnachtszeit, Epiphanias, letzter Sonntag nach Epiphanias (Verklärung), Gründonnerstag, Ostern und Osterzeit, Himmelfahrt.
  • Weiß als Farbe der göttlichen Offenbarung gehört zu Trinitatis
  • Als Farbe der siegreichen, endgültigen Verklärung gehört diese Farbe zu dem letzten Sonntag nach Trinitatis (Ewigkeitssonntag), wenn es um das Gedenken der Verstorbenen geht.
  • Weiß ist die Farbe der Festtage, die indirekt auf Christi Geburt oder Ostersieg hinweisen (wie z. B. Tag der Geburt Johannes des Täufers am 24. Juni oder Michaelistag, am 29. September)

Rot:

Feuer des Heiligen Geistes; Blut der Märtyrer

  • Pfingsten
  • Reformationsfest (31. Oktober)
  • Konfirmation
  • Gedenktage von Märtyrern (z. B. Tag der Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni)
  • kirchliche Ereignisse (z. B. Kirchweihfest, Einführung des Kirchenvorstandes)
  • Bittgottesdienste

Grün:

Farbe der aufgehenden Saat = des neuen Lebens in Christus.
Grün ist auch die Farbe der Wiederherstellung des Paradieses, der herannahenden Vollendungsernte (= Gleichnis für die umfassende, endgültige Verwirklichung der Herrschaft Gottes).

  • Sonntage nach Epiphanias und Trinitatis
  • Vorfastenzeit zwischen dem letzten Sonntag nach Epiphanias und Aschermittwoch

Schwarz als liturgische Farbe:

Schwarz ist allein für Karfreitag und Karsamstag vorgesehen, aber es gibt kaum eine Gemeinde, die schwarze Paramente besitzt, weil sie nicht zwingend erforderlich sind. Denn am Karfreitag können Altar und Kanzel entweder kahl bleiben oder mit violetten Paramenten geschmückt werden. Aber da, wo schwarze Paramente einmal im Jahr vorkommen, vermitteln sie einen eindringlichen, unvergesslichen Eindruck.

Schwarz steht für die Finsternis der unüberbrückbaren Trennung von Gott, wie das Matthäusevangelium bezeugt (Matt. 22, 13; 25, 30).

Und in diesem Evangelium (27, 45. 46. 50) heißt es:
„Und von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?... Jesus schrie abermals laut und verschied.“

Mit diesem Gebet und mit diesem Tod nahm Jesus - stellvertretend für alle Menschen - die tödliche Gottesentfremdung auf sich, die alle Menschen erleiden, aber aus eigener Kraft nicht überbrücken können. Indem Jesus – als Menschwerdung Gottes - diese Finsternis der Gottesferne auf sich nahm, hat er sie gleichzeitig überwunden.

Schwarz steht für die Finsternis, die Jesus am Kreuz überschattete und in die er um der Menschheit willen gegangen ist: die schwarze Finsternis der Gottverlassenheit und des Todes.

Das weiße Parament rechts stammt aus dem Jahr 1897 und wurde im Kloster St. Marienberg in Helmstedt angefertigt.

Christliche Symbole

Alle liturgischen Kostbarkeiten, die hier gezeigt sind, bis auf das Parament aus dem Kloster St. Marienberg in Helmstedt, stammten von der Paramentik-Werkstatt des Frankfurter Diakonissenhauses.

Die Stickereien auf der Stola links wurden von Ursula Schmidt angefertigt.
Lesen Sie dazu eine Themenpredigt über Christliche Symbole

Wir danken dem Frankfurter Diakonissenhaus für die Erlaubnis, Paramente aus dem Diakonissenhaus zeigen zu dürfen.

PSch

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