Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Kirchenjahr - Gründonnerstag

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Passah, PSch

Gründonnerstag

  • Der Tag der Einsetzung des Heiligen Abendmahls
    Bei seiner letzten Mahlzeit auf dieser Erde hat Jesus im Rahmen des jüdischen Passahfestes das Abendmahl eingesetzt. Das Passahfest feiert die Befreiung Israels von der ägyptischen Gefangenschaft (etwa im 13. Jahrhundert vor Christus). Ungesäuertes Brot und vier Becher Wein sind Bestandteile dieses Festes. Als Jesus das Brot verteilte, sagte er: "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird". Als er den dritten Kelch in der Hand hielt, sagte er: "Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden."
  • Neuer Bund?
    Der alte Bund wurde am Berg Sinai gestiftet. Ein "Bund" ist ein Vertrag, der eine Beziehung zwischen Gott und seinem Volk definiert. Der alte Bund wurde durch die 613 Gebote, die in den ersten 5 Büchern der Bibel (Torah) vorkommen, geprägt. Der Prophet Jeremia erklärte den alten Bund für gescheitert und sagte einen neuen Bund voraus:
    Hebräische Worte zum Passafest
    "Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: "Erkenne den HERRN", sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken." (Jer. 31, 31 - 34)
  • Greinen
    Der Name dieses Tages hieß ursprünglich "Greinendonnerstag" ("Greinen" = Weinen). Der Name bezieht sich offenbar auf Menschen, die zu Beginn der Fastenzeit von der Abendmahlsgemeinschaft vorübergehend ausgeschlossen waren und Bußhandlungen vollziehen mussten, um ihre Reue (Greinen) zu demonstrieren. An dem Donnerstag vor Ostern wurden sie wieder aufgenommen. Im Laufe der Zeit wurde das unverstandene Wort "Greinen" in "Grün" umgewandelt.
  • Gründonnerstag: Geburt des Kelches
    Leib und Blut Christi
    Gründonnerstag wurde früher auch "Geburtstag des Kelches" genannt. Dieser Name ist eine Anspielung auf die Geburt Jesu, bei der Gott als Mensch in die Welt kam. Das Kind in der Krippe war ein echter Mensch aus Fleisch und Blut. Das Abendmahl ist eine Art Fortsetzung dieser Menschwerdung Gottes, denn ab jetzt ist Jesus in Brot und Wein anwesend, die Leib und Blut Christi darstellen. Jesus hat nur scheinbar die Erde verlassen, denn durch Brot und Kelch ist er überall auf der Welt anwesend, wo Menschen sich in seinem Namen versammeln und das Abendmahl/ Eucharistie feiern. Wenn wir Brot und Kelch empfangen, können wir die persönliche Anwesenheit Gottes für uns sehen, greifen und schmecken.
    Die römisch-katholische Kirche spricht von einer Wandlung des Brotes und des Weines; manche protestantischen Traditionen sehen in Brot und Wein Zeichen oder Symbole, die an Jesus erinnern. Die lutherische Konfession spricht von der "Realpräsenz" Jesu Christi, "in, mit und unter" den Elementen von Brot und Wein.
  • Sakrament
    Das Abendmahl ist neben der Taufe eines von zwei Sakramenten der evangelischen Kirche. Ein Sakrament ist eine Handlung, von Christus gestiftet, die durch die Verbindung von Wort und Zeichen die Gnade Gottes vermittelt. Die katholische Kirche kennt 7 Sakramente (Taufe, Eucharistie, Firmung, Beichte/Absolution, Trauung, Priesterweihe, Krankensalbung). Sakramente sind unentbehrlich, denn Worte allein genügen nicht. Jesus hat eindeutig demonstriert, dass der Mensch auch Handlungen braucht, die ihn sichtbar und spürbar ansprechen und die Wort-Botschaft bekräftigen. Denn es geht Gott nicht allein um den Verstand oder die Seele eines Menschen: das Heil soll den Menschen in seiner Ganzheit erfassen.

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