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FNP, 13. Oktober 2010

Hoffen auf den Paukenschlag

Förderverein soll das Jugend-Musik-Ensemble retten, das dringend finanzielle Unterstützung braucht

Voller Begeisterung sind die rund 40 Mitglieder des Jugend-Musik-Ensembles von ihren Instrumenten und dem gemeinsamen Spiel in dem Orchester der evangelischen Dreikönigskirche. Dirigent Christian Münch steht in der dritten Reihe links außen mit erhobener Hand. Foto: Jakob Schelbert ( JME)

Das Jugend-Musik-Ensemble der Dreikönigsgemeinde ist sehr erfolgreich. Doch die jungen Leute sind in finanziellen Nöten und haben einen Förderverein gegründet, um das Überleben zu sichern.

Foto: Jakob Schelbert (JME)

Voller Begeisterung sind die rund 40 Mitglieder des Jugend-Musik-Ensembles von ihren Instrumenten und dem gemeinsamen Spiel in dem Orchester der evangelischen Dreikönigskirche. Dirigent Christian Münch steht in der dritten Reihe links außen mit erhobener Hand.

Sachsenhausen. Sie sind jung und teilen alle eine große Leidenschaft: die Musik. Das Jugend-Musik-Ensemble (JME) der evangelischen Dreikönigsgemeinde konzentriert sich besonders auf Werke des 20. Jahrhunderts, vor allem der Klassischen Moderne. Schon seit zwölf Jahren sind die knapp 40 Mitglieder aktiv, geben Konzerte und haben sich längst einen Namen in der Region gemacht. Doch nun droht dem Orchester das Aus, denn inzwischen ist dringend finanzielle Unterstützung nötig, um die Arbeit aufrecht zu erhalten. Deshalb wurde jetzt ein Förderverein gegründet.

Bisher wurde das Jugend-Musik-Ensemble rein ehrenamtlich geleitet und organisiert, doch besonders letzteres sei aufgrund der zahlreichen Konzerte und Proben nicht mehr einfach zu schultern. Hinzu kommen die Ausgaben für die Noten und die Pflege der Instrumente. «Wegen der angespannten finanziellen Situation können wir von der evangelischen Kirche momentan nichts erwarten», berichtet Dirigent Christian Münch. «Deshalb müssen wir uns irgendwie anders helfen.»

Bisher 20 Mitglieder

So kam die Idee eines Fördervereins auf, der bisher 20 Mitglieder zählt. Als Mindestbetrag werden 25 Euro fällig. «Jeder kann aber gerne mehr zahlen, wie es die jetzigen Mitglieder auch tun, oder zusätzlich spenden», erläutert der Dirigent. Wie viel Geld jährlich nötig ist, um das Ensemble zu erhalten, kann er nicht genau beziffern. «Es wird aber ein höherer vierstelliger Betrag benötigt, um das JME auch mittelfristig abzusichern.»

Christian Münch ist besonders emotional mit dem Jugend-Musik-Ensemble verbunden, denn für den erst 30-Jährigen ist es quasi ein Lebenswerk. Die Anfänge reichen bis in das Jahr 1995 zurück. «Damals spielte ich im Orchester der Carl-Schurz-Schule. Zu Paul Hindemiths 100. Geburtstag führten wir ein Stück von ihm auf. Da hatte ich das Gefühl, dass ich mich noch stärker seiner Musik widmen möchte.» Also traf er sich mit einigen Freunden auch außerhalb der Schulzeit zum Musizieren.

Mit 18 Jahren hat er dann das Jugend-Musik-Ensemble gegründet. Zum Proben trafen sich die Mitglieder von Anfang an in der Dreikönigskirche. Bis heute leitet Christian Münch das Orchester, das aus Schülern, Auszubildenden, Studenten und Berufstätigen besteht. «Nachwuchsprobleme haben wir eigentlich keine.» Neue Mitspieler vor allem Geigen, Bratschen und Hörner sind aber willkommen.

Hindemith sehr verbunden

Besonders verbunden sind die jungen Leute Komponist Paul Hindemith, der in den 1920er Jahren im nahe gelegenen Kuhhirtenturm im historischen Viertel lebte und arbeitete. «Das gehört ja zum Gemeindegebiet von Dreikönig.» Außerdem möchte das Ensemble dem englischen Komponisten Walter Leigh, der im Alter von nur 36 Jahren im Zweiten Weltkrieg gefallen ist, eine Plattform bieten.

Wie erfolgreich Christian Münch und sein Team sind, zeigt sich an den renommierten Musikern und Komponisten, die mit ihnen zusammenarbeiten wie Michael Sell und Barbara Heller. Bei ihren Konzerten am Samstag, 6. November, um 19 Uhr in der Lukaskirche, Gartenstraße 67, und Sonntag, 7. November, um 19 Uhr in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 1, haben sie prominente Unterstützung aus dem Frankfurter Museumsorchester: Sabine Krams (Cello) und Miyuki Saito (Bratsche) konzertieren ehrenamtlich bei den ungarischen Orchesterwerken.

Dabei handelt es sich um Benefizkonzerte für die Sachsenhäuser Wohnsitzlosenhilfe Lazarus, die fest zum Programm des Ensembles gehören. Dabei könnten die Musiker das Geld selbst gut gebrauchen. «Im Vergleich zu den Menschen, denen Lazarus hilft, geht es uns aber gut.» Deshalb wollten Christian Münch und sein Ensemble unbedingt daran festhalten. Trotzdem hoffen sie, dass sich genug Menschen finden, die dem Förderverein beitreten oder etwas spenden. Sonst könnten sie nicht mehr ihrer großen Leidenschaft frönen und die Musikszene wäre um ein besonderes Orchester ärmer.

FNP (Andreas Flender)

Frankfurter Neue Presse Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Neuen Presse, www.fnp.de.

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