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EKHN (Gemeindebriefvorlagen), 2. Oktober 2008

„Beten sie für mich !“

Vogelsberger Dekan Volker Jung wird neuer Kirchenpräsident

Dr. Volker Jung wird neuer Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Die Kirchensynode wählte den bisherigen Dekan des Evangelischen Dekanats Vogelsberg am 27. September 2008 in Frankfurt am Main zum Nachfolger von Prof. Peter Steinacker. Dieser tritt Ende des Jahres in den Ruhestand. Jung setzte sich gegen zwei Mitbewerber durch und erhielt im zweiten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen. Nach seiner – für viele Beobachter überraschenden - Wahl sagte er zu den 157 Synodalen: „Ermuntern Sie mich, reden Sie mit mir, beten Sie für mich!“

Dekan Dr. Volker Jung erläuterte seine Ziele

Dekan Dr. Volker Jung erläuterte seine Ziele

Foto: EKHN

Der zukünftige Kirchenpräsident Volker Jung beschrieb in seiner Vorstellungsrede die Kirche als „Bau Gottes“. Damit sei das geistliche Fundament gelegt. Auf die vielen Reformüberlegungen anspielend, sagte Jung, in der EKHN gebe es derzeit viele Baustellen. Er wolle darauf achten, „dass nicht an zu vielen Baustellen gleichzeitig gebaut werde“. Als seine künftigen Aufgaben beschrieb Jung neben der geistlichen Leitung auch „Vordenken, planen, motivieren, Prozesse organisieren, zusammenhalten, für Klarheit sorgen, auch außen repräsentieren - und das mit anderen zusammen“. Seine tiefe Verwurzelung mit der regionalen Gemeindearbeit betonte er mit den Worten: „Ich möchte als Pfarrer Kirchenpräsident werden und als Kirchenpräsident Pfarrer sein.“

Die drei Kandidaten

Die drei Kandidaten

Foto: EKHN

Presseberichte nach der Wahl beschrieben Volker Jung als „Mann der Basis“, der „Bodenhaftung und gleichzeitig einen weiten Horizont habe“. Jung habe als Mitglied der Kirchensynode und als Pfarrer und Dekan das „Gesamtunternehmen EKHN“ schon seit Jahren aktiv mitgestaltet. Ihm liege insbesondere daran, die verschiedenen Ebenen und Arbeitsfelder der Kirche miteinander zu verbinden und Vorurteile und Misstrauen abbauen zu helfen.

Der 48-jährige Jung wird sein neues Amt am 1. Januar 2009 antreten. Die offizielle Amtseinführung des neuen Kirchenpräsidenten Jung und zugleich die Verabschiedung des bisherigen Kirchenpräsidenten Prof. Steinacker wird am 15. Februar 2009 in einem Festgottesdienst in der Friedberger Stadtkirche stattfinden. Diese Feier wird live vom Hessischen Fernsehen übertragen werden.

Zur Person: Dr. Volker Jung

Dr. Volker Jung wird der nächste Kirchenpräsidenten der EKHN

Dr. Volker Jung wird der nächste Kirchenpräsidenten der EKHN

Foto: EKHN

Volker Jung wurde 1960 in Schlitz geboren. Nach seiner Schulzeit in Schlitz und Lauterbach begann er 1979 das Studium der Evangelischen Theologie in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen. 1985 schloss er mit dem ersten Theologischen Examen ab und arbeitete bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. 1991 begann er sein Lehrvikariat in Alsfeld und legte 1993 das Zweite Theologische Examen ab. Dann wirkte er als Pfarrvikar in der Kirchengemeinde Stumpertenrod sowie als Beauftragter für Erwachsenenbildung im Dekanat Alsfeld. 1997 übernahm Jung eine Pfarrstelle in Lauterbach. 1998 promovierte er zum Dr. theol.. Im gleichen Jahr wurde er zusätzlich zum Pfarramt als Dekan des Dekanats Lauterbach gewählt, ab Januar 2000 wurde er Dekan des Dekanats Vogelsberg und blieb zugleich Pfarrer in Lauterbach. In der Region des Dekanates engagiert sich Jung in zahlreichen Bereichen wie der Notfallseelsorge, der Diakoniestation, dem Stiftungsrat des Eichhof-Krankenhauses und der Lauterbacher Tafel. Jung ist Mitbegründer der Initiative „Gesicht zeigen gegen Gewalt“ im Vogelsberg. Er ist Autor von Verkündungssendungen im Hessischen Rundfunk. Seit 2004 gehört Jung der Kirchensynode an und ist darin Mitglied im Rechtsausschuss. Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender der Dienstkonferenz der Dekaninnen und Dekane. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Zum Amt des Kirchenpräsidenten

Der Kirchenpräsident ist gemäß Paragraph 54 der Kirchenordnung der EKHN Vorsitzender der Kirchenleitung und des Leitenden Geistlichen Amts. Er ist der Sprecher der Kirchenleitung und hat das Recht, in eigener Verantwortung zu wichtigen Themen in Kirche, Theologie und Gesellschaft Stellung zu nehmen. Er ist an die Beschlüsse der Kirchensynode gebunden und ist ihr gegenüber für die Amtsführung verantwortlich. Er leitet die Theologischen Prüfungen, führt die Aufsicht über das Theologische Seminar in Herborn und führt Personalgespräche mit den Dekaninnen und Dekanen. Das Amt ist mit dem eines Bischofs vergleichbar.

von links: Präses Prof. Schäfer, Propst Dr. Sigurd Rink, der designierte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, Pfarrerin Erdmuthe Druschke-Borschel, Pfarrer Dr. Wolfgang Gern und der amtierende Kirchenpräsident Prof. Steinacker

von links: Präses Prof. Schäfer, Propst Dr. Sigurd Rink, der designierte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, Pfarrerin Erdmuthe Druschke-Borschel, Pfarrer Dr. Wolfgang Gern und der amtierende Kirchenpräsident Prof. Steinacker

Foto: EKHN

Die Synode der EKHN hat 1949 aber entschieden, diesem Leitungsamt die Bezeichnung Kirchenpräsident zu geben. Von den 23 Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werden neun von Landesbischöfen oder –bischöfinnen sowie sechs von Bischöfen oder Bischöfinnen geleitet. Andere vergeben den Titel „Präses“ (Evangelische Kirchen im Rheinland und in Westfalen), „Schriftführer“ (Bremische Kirche) oder „Landessuperintendent“ (Lippische Landeskirche). Den Titel „Kirchenpräsident“ verwenden neben der EKHN auch die Landeskirchen Anhalts und der Pfalz sowie die Reformierte Kirche.

Die bisherigen Amtsinhaber

Volker Jung wird der sechste Kirchenpräsident der EKHN. Seine Amtsvorgänger waren von 1947 bis 1964 Martin Niemöller, von 1964 bis 1968 Wolfgang Sucker, von 1969 bis 1985 Helmut Hild, von 1985 bis 1993 Helmut Spengler und von 1993 bis 2008 Peter Steinacker.

EKHN (Krebs/Reinel/epd)

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