Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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DREIKÖNIGSGEMEINDE

Frankfurt am Main - Sachsenhausen

Pfarrer (1953 - 1974) der Dreikönigskirche

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Paulus North, Pfarrer an Dreikönig 1953 bis 1974

Paulus North, Pfarrer an Dreikönig 1953 bis 1974

Paulus North - Nachruf von Pfr. Jürgen Seidl

Am 27. Dezember 2007 starb unser früherer Gemeindepfarrer Paulus North. Er wurde am 24. März 1909 in Steinheim geboren, studierte Theologie in Gießen und Breslau, war als Austauschstudent in Montpellier, mit Studienaufenthalten in Paris und Straßburg. Am 10. Dezember 1933 wurde er in Griesheim bei Darmstadt ordiniert. 1935 heiratete er Johanna Gottschalk, mit der er drei Töchter hatte: Christel, Sigrid und Sibylle. Von 1938 bis 1952 war er Pfarrer in Lauterbach, unterbrochen von Kriegsdienst und Gefangenschaft.

Die Dreikönigsgemeinde zählte im Jahre 1952 über 15.000 Gemeindeglieder, so dass von der Kirchenleitung eine dritte Pfarrstelle errichtet wurde. Auf die Ausschreibung bewarb sich auch Paulus North. Nach dem Besuch eines Gottesdienstes in Lauterbach berichteten Pfarrer Martin Schmidt und Carl Klose, der Vorsitzende des Kirchenvorstandes: „Inhalt der Predigt, Haltung am Altar und auf der Kanzel machten zur Gewissheit, dass Pfarrer North auch glaubt, was er verkündet!“ Am 9. November wählte die Kirchengemeindevertretung Paulus North einstimmig zum Pfarrer der Dreikönigsgemeinde, wobei auch dessen Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche eine Rolle gespielt hat. Am 25. Januar 1953 führte ihn der damalige Frankfurter Probst Goebels in sein neues Amt ein. Seine Antrittspredigt hielt Paulus North über 2. Kor 4,5: „Wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesum Christum, dass er sei der Herr“.

Während seiner Amtszeit in der Dreikönigsgemeinde hat Paulus North nicht nur die zweimalige Verkleinerung der Dreikönigsgemeinde durch die Gründung der Berg- und der Südgemeinde erleben müssen, sondern auch die Kirchenaustrittswelle und das Abbröckeln des traditionellen Gemeindelebens und des ohnehin niedrigen Got-tesdienstbesuches zu Beginn der 70er Jahre.

Paulus North ist älteren Gemeindegliedern als ein rhetorisch versierter Prediger und als ein guter Seelsorger in Erinnerung, der viele Hausbesuche machte und ein offenes Ohr für die persönlichen Nöte der Menschen hatte. Er konnte fröhlich und humorvoll sein. Einem Gemeindeglied, das damals den Übertritt zum Katholizismus erwog, dann aber doch Abstand davon nahm, sagte er: „Wie schön; Sie haben den Weg nach Wittenberg zurück gefunden“. Die Organisaton von Ausflugs- und Studienfahrten mit anschließenden Diavorträgen war ein Arbeitsschwerpunkt von Paulus North. Zusammen mit seiner Frau, die ihn in seinem Dienst nach Kräften unterstützte, kümmerte er sich auch sehr um die Frauenhilfe der Gemeinde. Seine Tochter Christel, verheiratete Wittmann, war zudem von 1960 bis 1972 Kantorin und Organistin der Gemeinde, wie überhaupt die ganze Familie North sehr musikalisch war - auch ein Grund für die Freundschaft mit Prof. Helmut Walcha.

Am 16. Juni 1974 wurde Paulus North in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Seine Abschiedspredigt stand, unter Bezugnahme auf Worte aus 1. Johannes 4, unter dem Titel: „Gott ist Liebe“. Sein segensreiches Wirken ist in der Dreikönigsgemeinde bis heute in dankbarer Erinnerung geblieben.

Jürgen Seidl

Gedanken zum Sonntag, Paulus North

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln


Gedanken zum Sonntag, Paulus North pn

Unter diesem Titel erschien Anfang Dezember 2009 ein Buch mit einer Auswahl der von Paulus North zwischen 1949 und 1992 allwöchentlich für den Lauterbacher Anzeiger verfassten „Gedanken zum Sonntag“. Paulus North war langjähriger Pfarrer in Lauterbach und in der Dreikönigskirche in Frankfurt am Main und wäre 2009 100 Jahre alt geworden.
Herausgeberin des 136-seitigen, mit zahlreichen Fotos illustrierten Bandes, dem eine CD mit Aufnahmen von Paulus North im Originalton beiliegt, ist dessen jüngste Tochter Sibylle Roth.
Das Buch mit CD wird für ca. 12,– Euro erhältlich sein, unter anderem über unser Gemeindebüro, Tucholskystraße 40, Tel. 069/68 17 71, oder auch im Gemeindebürder Ev. Kirchengemeinde, An der Kirche 3, 36341 Lauterbach, Telefon: 06641/44 56, Telefax: 06641/650 16, E-Mail: ev.kirchengemeinde.lauterbach.heblos@ekhn-net.de.