Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Predigten von Pfarrer Thomas Sinning: Gute Nachrichten

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Heiligabend

Gute Nachrichten (Krippenspiel)

Predigt gehalten von Pfarrer Thomas Sinning am 24.12.2008 in der Bergkirche

Krippenspiel in der Bergkirche

Liebe Gemeinde,

Im November dieses Jahres erschien eine Ausgabe der New York Times, die ausschließlich gute Nachrichten enthielt. Da war zum Beispiel zu lesen, dass der Irak-Krieg zu Ende sei und das Gefangenenlager in Guantanamo-Bay geschlossen würde. Es sei ein weltweites Verbot von Massenvernichtungswaffen beschlossen worden, es solle eine Öl-Steuer eingeführt werden zur Finanzierung von Umweltstudien, das Gesundheitssystem solle verbessert werden, Fahrradwege sollten in New York City ausgebaut werden und so weiter ... Lauter gute Nachrichten. Nur: diese Zeitung war gefälscht. Keine dieser Nachrichten entsprach der Realität. Leider.

Und heute bringt die Bild-Zeitung eine Ausgabe heraus, in der nur gute Nachrichten enthalten sind: über die Berliner Sechslinge, die endlich zu Hause sind. Über Chefs, die trotz Krise Jobs schaffen. Und über bedrohte Tiere, die sich wieder vermehren. Die Sehnsucht nach guten Nachrichten ist groß an diesem Weihnachtsfest.

Wir brauchen gute Nachrichten. Und manchmal träumen wir davon, dass gute Nachrichten wahr sein könnten. Was wäre das: Endlich mal eine gute Note in Mathe. Endlich mal keine Hektik vor Weihnachten. Endlich mal ein freundliches Gespräch mit der sonst so schwierigen Tante. Endlich mal ein beruflicher Erfolg, der mich weiter bringt. Endlich mal das Gefühl haben, frei von Sorgen zu sein…

Wir wünschen uns gute Nachrichten. Wir brauchen sie. Denn ohne gute Nachrichten werden Menschen auf Dauer missmutig, unfreundlich, aggressiv. Ohne gute Nachrichten fehlt einem der Mut zu glauben, dass man in dieser Welt etwas positiv verändern kann. Ohne gute Nachrichten bleibt unser Leben trübe, und da kann auch keine noch so sorgfältig vorbereitete Feier etwas daran ändern.

Doch wir haben eben in dem Krippenspiel von einer guten Nachricht gehört: „Wir verkündigen Euch große Freude, die allen Menschen gilt. Euch ist heute der Heiland geboren. Christus der Herr,“ so hat es der Engel gesagt. Diese Nachricht, liebe Gemeinde, ist nicht nur damals eine gute Nachricht gewesen. Sie ist es heute genauso.

Es ist eine gute Nachricht, dass in dem Kind von Bethlehem Gottes Liebe zu den Menschen greifbar geworden ist. Es ist eine gute Nachricht, dass der, der da geboren wurde, an der Seite der Armen, der Schwachen und der Verachteten steht. Es ist eine gute Nachricht, dass Jesus sein eigenes Leben hingibt, damit die Menschen aus der Macht von Schuld und Tod befreit werden. Mit seiner Geburt bekommt die Welt neue Hoffnung. Und auch mein eigenes Leben gewinnt eine neue, eine großartige Perspektive, wenn ich mich an ihm orientiere. Denn Jesus inspiriert mich, darauf zu vertrauen, dass es sich lohnt, der Nächstenliebe Vorrang zu geben vor dem Egoismus. Ja, die Geburt Jesu ist eine gute Nachricht; es ist die frohe Botschaft schlechthin.

Und weil diese Botschaft wahr ist, darum lohnt es sich, sie ernst zu nehmen. Es lohnt sich, Gott zu vertrauen, der in Jesus seine ganze Liebe zeigt. Es lohnt sich, die Freude dieses Festes mit anderen zu teilen und in den Alltag mit hinein zu nehmen. Es lohnt sich, an Weihnachten nicht nur eine schöne Stimmung zu suchen, sondern nach den wirklichen Gefühlen zu fragen. Es lohnt sich, gute Nachrichten zu produzieren, indem ich mich darum mühe, andere Menschen glücklich zu machen, wo es möglich ist. Ja, es lohnt sich, mit der frohen Botschaft ernst zu machen, dass Gott in Jesus bei uns ist. Dass er unser Leben positiv verändern will. Und dass er all denen, die sich nach Frieden und nach Gerechtigkeit sehnen, Hoffnung gibt.

Lassen wir uns berühren von dieser guten Nachricht, liebe Gemeinde! Dann kann es wahr werden, was wir uns wünschen. Nämlich: Frohe Weihnachten! Amen.

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