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Predigten im Jugendgottesdienst: Traum

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Predigt „Traum“

Gehalten von Jakob Hellwig am 30.6.2005:

'Jakobstraum', 1991 - Walter Habdank. © Galerie Habdank

'Jakobstraum', 1991 - Walter Habdank.
© Galerie Habdank

Wisst ihr was das hier ist?? Viele werden sagen: „Klar, eine Gitarre!“ Die Aussage würde mir in dem Zusammenhang nicht reichen. „Doch das ist eine Gitarre. Unten sieht es so ein bisschen aus wie eine Frau, oben lang und dünn und sechs Saiten sind auch drauf.“
Nein, das ist nicht etwas Holz mit sechs Saiten darauf. Das ist eine Les Paul von Gibson, darüber hinaus das Signatur-Modell von Jimmy Page. Das ist mehr, wenn man sie von ihm einmal gespielt gehört oder gesehen hat. Das ist… das ist ein… ein… ein Traum!
Wie oft uns das Wort „Traum“ im Alltag begegnet:

  • David Beckham schießt ein Traumtor
  • Camilla und Charles feiern Traumhochzeit
  • Wie oft wird man nach Aussprache seiner Wünsche und Vorstellungen als Träumer oder gar als Traumtänzer bezeichnet!?
  • Und wie oft bezeichnet wir etwas mit „traumhaft“

Umgekehrt ist ein wie im Anspiel gezeigter Tag als ein Alptraum von einem Tag zu titulieren. Der Alptraum als Gegensatz allen Erstrebenswerten.

Wieviele Menschen sich mit diesem Thema beschäftigen, kann man wiederum an dem kleinen Lied-Medley sehen. Alles Lieder über Träume, meistens mit dem Wort Traum als Ersatz für „Wunsch“.
Im Schlaf verarbeiten wir Wünsche und Triebe unseres Un- oder Unterbewussten. So oder so ähnlich beschrieb es ein Wiener Psychologe vor einiger Zeit. Vor allem ist ein Traum aber die Verarbeitung von Situationen, in denen ein Mensch sich gerade befindet, sich in der Vergangenheit befand oder auch die Aufgaben, die in näherer Zukunft auf ihn zukommen.
So träumt z.B. der Lehrer kurz vor Ferienende von der Schule…
Oder man träumt von dem Horrorfilm den man sich am Abend angesehen hat…

Was hat Jakob hinter sich?? Er hat seinen Vater betrogen und mit großer List seinen Bruder um das Erstgeborenenrecht und den Segen Isaaks gebracht.
Nun ist er auf der Flucht vor seinem evtl. nach Rache dürstenden Bruder. Ist alleine ohne Dach über dem Kopf und in einer Einöde muss er unter freiem Himmel schlafen.
Alles gute Voraussetzungen, um Alpträume zu bekommen.

Aber für ihn, für den es kein zurück mehr gibt, vor dem eine ungewisse Zukunft liegt, für ihn öffnet sich in dieser Nacht der Himmel. In einer Nacht, in der viele vor Angst nicht schlafen könnten, begegnet er Gott.
Just in dieser Nacht spricht Gott zu ihm:
„Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.“
Diesen Segen sprach Gott schon aus. Dieses Mal aber spricht er ihn einem Sünder zu. Gott handelt gnädig. Der angeblich so strafende Gott des Alten Testaments vergibt Jakob mit diesem Traum.

Der Traum steht in dieser Nacht aber nicht nur stellvertretend für die Vergebung sondern auch für einen richtungweisenden Punkt, an dem jeder in seinem Leben ankommen wird. Jakob in dieser Nacht.
Oft sind das Situationen, in denen wir die Wahl zwischen verschiedenen Optionen zu treffen haben. Manchmal haben wir aber keinen Einfluss darauf.
Was wäre passiert, hätte Gott Jakob nicht verziehen und ihm seinen Segen verwehrt??

Das passiert nicht. Gott ist gnädig und er zeigt Jakob die Verbindung vom Himmel zur Erde und die Engel, die Gottes Botschaft in die Welt hinaus tragen.

Die „Stairway to heaven“, die genau von dieser Gruppe, in der Jimmy Page gespielt hat, besungen wurde. Die Himmelsleiter, die mit Jesus Christus Mensch bzw. Wirklichkeit geworden ist. Er, der uns die Botschaft, den Traum der Nächstenliebe und der Liebe Gottes nahe gebracht hat.
Diesen Traum gilt es zu bewahren. Und jeder, auch wir, diese Gruppe der Gemeinde Jesu Christi, kann ihren Teil dazu beitragen.

Amen

* Wir danken Frau Friedgard Habdank sehr herzlich, dass sie uns die Bilder ihres Mannes auf so großzügige und kostenlose Weise zur Verfügung gestellt hat.
© Galerie Habdank, www.habdank-walter.de

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