Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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Wie wird Advent: hektisch oder besinnlich? Im Rahmen des Tischabendmahls am 1. Advent, 27. November 2011

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'The Pharisees Question Jesus', between 1886 and 1894, James Joseph Jacques Tissot

1. Advent

Wie wird Advent:
hektisch oder besinnlich?


Ansprache gehalten von Gabriele Moog im Rahmen des Tischabendmahls am 1. Advent, 27. November 2011 im Kirchsaal Süd

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, der Advent ist da! Die Zeit mit der "stillen, der heiligen Nacht"! Tja – und heute ist der erste Sonntag im Advent. Wird es besinnlich? Wir könnten nachher einkaufen gehen. Paßt das?

Andererseits: Bringt der Advent nicht sowieso Streß und Hektik? Auf der Arbeit sind ...zig Dinge zu erledigen, weil alles Mögliche noch fertig werden soll. Privat sind Weihnachten und Silvester zu organisieren. Ich selbst fahre immer weg; auch das will vorbereitet sein. So viele Vorbereitungen, Besuche und, und, und ... Ach ja, die Geschenke nicht vergessen!

Und was sagt Gott dazu? Wie findet ER unsere ganze Hektik? In der Bibel finde ich eine Geschichte. Dort sagt Jesus zu den Pharisäern: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen. (Markus 2, 27.28)
Was sagt mir das nun wieder? Die Pharisäer fanden, daß die Jünger Jesu den Feiertag nicht ernst genug nahmen. Zur Verblüffung der Pharisäer ließ Jesus das zu. Mit der genannten Begründung. Warum sagt er das? Vielleicht darum: Die vielen strengen Regeln der Pharisäer verkehrten den von Gott gewollten Sinn des Sonntags ins Gegenteil. Jesus dagegen achtete ihn, indem er Mensch und Feiertag in eine Beziehung setzte. Damit eröffnete er auch einen Weg für die Beziehung zwischen Mensch und Gott. Menschen brauchen Feiertage, auch heute: für die Gesundheit von Leib und Seele, für gute Gemeinschaft, für Freunde und Familie. Statt das Gebot als Verbot auszulegen, geht es Jesus beim Sabbat um Freiheit.

'Ein adventliches Kerzenlicht in Deutschland', 2012, Oxfordian Kissuth

Paßt dazu, was wir aus dem Sonntag machen? Aus dem Advent? Aber wir können unseren Rhythmus ändern. Und dazu lädt Weihnachten ein! Und es ist nötig, um nicht an Silvester zu denken, daß "die Zeit wieder so schnell verging und man gar nichts davon hatte."

Darum ist es kein Zufall, daß Advent und Weihnachten so oft als ruhige Zeit beschrieben werden, z. B. in Liedern wie "Stille Nacht, Heilige Nacht...", oder "Still, still, still..."

Genau wie die Natur brauchen auch wir Ruhe. Denn nach dem Kirchenjahr stehen wir nicht am Ende, sondern mit dem Advent am Anfang eines Jahres! Wir brauchen Erholung und neue Kraft. Zeit, abzuschalten. Zeit, unsere Gedanken der Botschaft von Weihnachten widmen können, um das Geschenk Gottes bewußt aufzunehmen! Wir sollten mit diesem Geschenk verantwortungsvoll umgehen. Der Sonntag sollte ein Tag der Begegnung mit Gott bleiben, besonders im Advent.

Das Gemälde 'The Pharisees Question Jesus', between 1886 and 1894, James Joseph Jacques Tissot, ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für alle Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 100 Jahren oder weniger nach dem Tod des Urhebers.
Die Photographie 'Ein adventliches Kerzenlicht in Deutschland', 2012, Oxfordian Kissuth, ist lizensiert unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

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