Archiv der Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde, Frankfurt am Main - Sachsenhausen
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"ABC" des Glaubens - Die Namen der Zeuginnen und Zeugen der Auferstehung

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Ostermorgen

Spekulation:

Es hat viele Spekulationen gegeben, ob Jesus am Kreuz wirklich gestorben sei. Es gibt unzählige Bücher, in denen behauptet wird, dass Jesus nur scheintot war, dass seine Jünger ihn heimlich aus dem Grab geholt und ihn so gepflegt hatten, dass er wiederhergestellt wurde. Danach soll er aus Palästina ausgewandert sein – z. B. nach Frankreich oder nach Indien oder sogar nach Japan.

Aber alle abweichenden Theorien über das Schicksal Jesu haben einen gemeinsamen Mangel: es werden keine Augenzeugen genannt. Wie heißen die Augenzeugen, die gesehen haben sollen, dass Jesus nur scheintot war, als er vom Kreuz abgenommen wurde, oder dass seine Jünger ihn aus dem Grab geholt hätten oder dass Jesus in Frankreich, Indien oder Japan gesehen wurde?

Das neue Testament nennt Personen, Standorte und Zeitpunkte:

Es ist deshalb bemerkenswert, dass die Evangelien die Zeugen des Todes, des Begräbnisses und der Auferstehung Christi mit Namen nennen. Und die Evangelien geben uns nicht nur die Namen, sondern nennen auch die Orte, wo diese Zeugen gestanden hatten und nennen auch die Zeitpunkte, als diese Zeugen etwas gesehen hatten. Es gibt ein biblisches Prinzip dabei. In der biblischen Welt gilt eine Sache erst dann als wahr, wenn zwei oder drei Zeugen sie bestätigen. Dieses Prinzip ist wie ein roter Faden der Bibel. Zum Beispiel zitiert der Apostel Paulus in seinem 2. Korintherbrief 5. Mose 19, 15 folgendermaßen: "Durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll jede Sache bestätigt werden."

Die Namen der Frauen:

Frauen am leeren Grab

Die Evangelisten sind sorgfältig, wenn es um Zeugenaussagen geht. Das Markusevangelium nennt drei Frauen, die gesehen hatten, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, zwei davon hatten gesehen, wie und wo er begraben wurde, und am Ostersonntag waren diese drei am leeren Grab. Sie heißen: Maria von Magdala, Maria, die Mutter Jakobus' des Kleinen und des Joses, und Salome. Matthäus und Lukas hatten das Markusevangelium als Vorlage. Aber eigenartigerweise haben sie seine Zeugenliste nicht übernommen. Matthäus erwähnt nur zwei Frauen: „Maria von Magdala und die andere Maria“. Lukas berichtet, dass mindestens fünf Frauen am Golgatha und am Grab waren. Er ergänzt die Liste von Markus mit einer Frau, die „Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes“ heißt. Johannes erwähnt nur Maria von Magdala namentlich, berichtet aber, dass andere Frauen mit ihr am Grab waren. Diese unterschiedlichen Listen von Frauen zeigen, wie sorgfältig die Evangelisten sind. Ganz offensichtlich nennen sie nur Frauen, mit denen sie persönlich gesprochen hatten oder bei denen sie persönlich bestätigen konnten, dass ihr Zeugnis zuverlässig war. Diese Sorgfalt beschreibt Lukas am Anfang seines Evangeliums:

Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind, wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Worts gewesen sind. So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus in guter Ordnung aufzuschreiben, damit du den sicheren Grund der Lehre erfahrest, in der du unterrichtet bist.

Die Namen der Männer

Der Auferstandene erscheint den Jüngern

Aber abgesehen von den Frauen nennt das neue Testament die Namen der männlichen Zeugen, die Jesus als Auferstandenen gesehen hatten. Durch ihr Zeugnis hatten sie bestätigt, dass Jesus kein wiederbelebter Scheintoter war. Dazu gehören die Zwölf:

Simon Petrus, Johannes, Jakobus Zebedäus, Jakobus Alphäus, Judas Thaddäus, Andreas, Bartholomäus, Matthäus, Matthias, Philippus, Simon Kananäus, Thomas.

Außerhalb der Zwölf:

Jakobus, der Bruder Jesu, Barnabas, Ersatzkandidat für Judas Iskariot, Kleopas von Emmaus, Nathanael aus Kana in Galiläa.

Und dann gibt es Zeugen, die außerhalb der Bibel genannt wurden:

Johannes der Älteste und Simeon Bar-Kleopha, der starb, als er 100 Jahre alt war und kurz vor seinem Tod als der letzte noch lebende Zeuge galt, der Jesus mit eigenen Augen gesehen hatte.

Mit anderen Worten: es gibt mindestens 22 Zeugen, die mit Namen genannt werden. Ihre Zeugenaussagen sind keine wissenschaftlichen Beweisstücke, und ihre Aussagen beschreiben keine empirisch festgestellten Tatsachen. Aber es ist keine Belanglosigkeit, dass es Zeugen gab, die bereit waren, sich mit Namen nennen zu lassen. Denn indem sie mit Namen genannt wurden, standen sie in der Gefahr im Rahmen des römischen Weltreiches, als Anhänger eines Gekreuzigten verhaftet und hingerichtet zu werden. Indem sie ihren Namen preisgegeben hatten, gaben sie sich selbst preis. Ihre Zeugenaussagen sind schriftlich zusammengefasst worden, damit jeder, der will, sie lesen und überprüfen kann.

PSch